von Lot Vekemans
Aus dem Niederländischen von Eva M. Pieper und Alexandra Schmiedebach
im Großen Haus
Helen stattet ihrem alten, alleinstehenden Vater Richard einen Pflichtbesuch ab. Seit er Witwer ist, lebt der pensionierte Ingenieur in einer besonders gesicherten und hochpreisigen Wohnanlage. Helen ist diese "gated community" ein verhasstes „Gefängnis“ - und dies ist nicht der einzige Punkt, in dem sich Vater und Tochter in ihren Weltanschauungen fundamental unterscheiden. Richard lehnt die Gegenwartsdiskurse um Diversität und soziale Gerechtigkeit ab und damit alles, wofür Helen als Anwältin und Frau eines Schwarzen Intellektuellen kämpft. Sie dagegen wirft ihm Anmaßung, Rassismus und väterliches Versagen vor. Um die schwelenden Konflikte und Differenzen auszublenden, hatte Helen den Kontakt gemieden. Die langjährige Vermeidungsstrategie ist mit einem Mal dahin, als sie erfährt, dass Richard seine Haushälterin kurzfristig entlassen hat und fortan die Betreuung auf seine Tochter übertragen will – eine Herausforderung für beide. Vater und Tochter ringen in der neuen Situation miteinander um ihre Überzeugungen und Ideale, erst recht, als ein Alarm im Viertel die Rollläden automatisch schließt, so dass sich keiner von beiden mehrzurückziehen kann...
Ebenso schonungslos wie einfühlsam spürt Lot Vekemans (*1965) die blinden Flecken einer kontroversen Beziehung auf: Lassen sich die Gräben gegensätzlicher Überzeugungen jemals überwinden?
Tickets & Termine:
10.09.1) / 12.09.
1) Sichtungsprobe für Pädagog*innen: kostenlose Anmeldung hier.