von Gotthold Ephraim Lessing
im Großen Haus
Jerusalem. Das Haus des reichen Kaufmanns Nathan brennt. Die Stimmung zwischen Christen, Muslimen und Juden ist zum Zerreißen gespannt – unversöhnlich stehen sie sich in der Frage der „einzig wahren Religion“ gegenüber. Der christliche Patriarch plant die Ermordung des Sultans und die Eroberung Jerusalems durch die Kreuzritter. Doch es gibt auch Hoffnung: Aus den Flammen eines jüdischen Hauses rettet ein junger christlicher Tempelherr Nathans Tochter Recha und Nathan versucht, beim Sultan mit der Ringparabel eine versöhnliche Antwort auf die Konflikte der Zeit zu finden. Die Ringparabel ist ein Aufruf zu Toleranz, Humanität und einem friedlichen Miteinander.
Seit dem mörderischen Überfall der Hamas auf Israel am 07. Oktober 2023 eskaliert erneut die Gewalt im Nahen Osten. Und erneut erscheint „Nathan der Weise“ als Stück der Stunde, das uns mit der Frage konfrontiert: Glauben wir noch an die Möglichkeit des Dialogs, an Mitgefühl zwischen den Menschen unabhängig von ihrer Religion und Gruppenzugehörigkeit? Hat Lessings Plädoyer für die Kraft der Vernunft und damit für die Möglichkeit einer friedlichen interkulturellen Verständigung noch Gültigkeit oder muss der Idealismus der Aufklärung vor den Gräueltaten des 20. und 21. Jhds. kapitulieren?
Dauer 2 Std. 40 Minuten, inklusive Pause
Dramaturgische Einführung
30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Foyer 1. OG.
VVK 21.11.23
Dramaturgische Einführung "Nathan der Weise"